Dr. med. Angela Birkhold

Fachärztin für Allgemeinmedizin
Fachärztin für Innere Medizin

Zusatzbezeichnung Palliativmedizin
Pirmasens · Neuffer am Park

Fieber

Hausärztliche Tipps

Fieber ist keine Krankheit, sondern zeigt an, dass der Körper mit einer Krankheit kämpft. Man spricht von Fieber, wenn die Körpertemperatur über 38°C ansteigt. Fieber sollte man im Enddarm (rektal - auch Körperkern-temperatur  genannt) oder unter der Zunge messen. Die rektal gemessene Temperatur fällt um ca. 0,4°C höher aus als die Temperatur, die an den anderen genannten Stellen gemessen wird. Temperaturen über 41°C können gefährlich werden. Meist ist das Fieber am späten Nachmittag am höchsten. Kinder bekommen besonders leicht Fieber. Ein Anstieg des Fiebers geht meist mit Frieren (Schüttelfrost) einher. Das Abfallen des Fiebers kündigt sich durch Schwitzen an. 

In der Regel ist Fieber die Folge einer Infektion mit Viren oder Bakterien. Durch den Anstieg der Temperatur werden Stoffwechselvorgänge beschleunigt, die die Abwehrreaktion des Körpers unterstützen. Fieber hilft also Erreger im Organismus zu bekämpfen. Leichtes Fieber sollte deshalb auch nicht gleich medikamentös gesenkt werden. Erst ab ca. 39,0°C wird Fieber behandlungsbedürftig, außer man hat starke Glieder-und Kopf-schmerzen. 

Was Sie tun können

  • Fieber unter 39,0°C muss nicht zwingend behandelt werden, außer bei Kindern, die zu Fieberkrämpfen neigen oder bei alten, geschwächten Menschen.
  • Bettruhe( leichte Bettwäsche, ansonsten entsteht ein Wärmestau) und Schonung. Viel trinken, da sonst der Flüssigkeitsverlust das Fieber noch mehr in die Höhe treibt. Dies ist bei kleinen Kindern und älteren Menschen besonders wichtig, da diese sehr leicht "austrocknen".
  • Kinder nicht zu warm einpacken, damit es keinen Wärmestau gibt.
  • Bei höheren Temperaturen helfen Wadenwickel, bei denen die Unterschenkel 10 Minuten lang mit kühlen Tüchern umwickelt werden. Vorsicht Wärmestau - nur mit leichter Decke abdecken! Bei “Gänsehaut“ sofort aufhören.
  • Ansteigendes Fieber mit Schüttelfrost kann mit einer Schwitzkur behandelt werden. Dazu Holunderblütentee oder Lindenblütentee sehr heiß trinken, ein heißes Erkältungsbad nehmen, anschließend mindestens 2 Stunden Bettruhe halten.
  • Tabletten, Saft oder Zäpfchen mit Paracetamol oder Zubereitungen mit  Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen  wirken fiebersenkend und helfen gleichzeitig gegen Kopf- und Gliederschmerzen.  
  • Erwachsene mit Fieber über 39,5°C oder bei Fieber nach einer Reise in die Tropen (Malariaverdacht) müssen einen Arzt aufsuchen, auch bei Fieber mit ungeklärter Ursache, z.B. bei Verdacht auf Blinddarmentzündung oder Mittelohrentzündung. Säuglinge und Kleinkinder müssen zum Arzt, wenn Fieberkrämpfe auftreten oder Neigung dazu besteht, bei anhaltend hohem Fieber oder wenn andere gravierende Beschwerden wie Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Ohrenschmerzen, Ausschlag hinzukommen.